Tierquälerei bei Wiesenhof-Lieferanten geht weiter – Lebendig in den Müll geworfen

Am 04.09.2013 zeigte „Stern TV“ aktuelle Filmaufnahmen der Tierschutzorganisation „Soko Tierschutz“, die heimlich bei einem Lieferanten des größten deutschen Geflügelproduzenten Wiesenhof im bayerischen Kreis Altötting aufgenommen wurden. Die Bilder zeigten kranke Hühner neben Hühnerleichen im Stall, und der Hofinhaber wurde sogar dabei gefilmt, wie er ein flatterndes Huhn in einen Müllcontainer schleuderte. Andere Aufnahmen dokumentieren, wie eine Hof-Mitarbeiterin versuchte, ein noch lebendes Tier an einem Eimer totzuschlagen, um es in dem Müllcontainer zu entsorgen.

„Wir stellten fest, dass das Wegwerfen auf diesem Hof Methode hat“, sagte Friedrich Mülln vom „Soko Tierschutz“. Seit Dezember 2011 retten die Aktivisten von „Soko Tierschutz“ zwölf noch lebende Hühner aus dem Abfallcontainer. „Wer so mit Tieren umgeht wie in diesem Mastbetrieb, macht sich strafbar. Nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes droht einem Halter bis zu drei Jahre Haft, wenn er „einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt“.

„Ich habe schon viel gesehen, ganz viel Tierelend, aber so was noch nicht“, sagte der frühere Veterinäramtsleiter im Oldenburger Münsterland, Hermann Focke, gegenüber dem Stern: „Es ist ein Symbol für die Zustände in den Mastbetrieben und für die geistige Verwahrlosung des Menschen im Umgang mit Tieren.“

Auch der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) fordert ein strengeres Tierschutzgesetz, weil es solche Grausamkeiten nicht geben darf.

Der Mastbetrieb im Kreis Altötting, in dem 80.000 Tiere dahinvegetieren, beliefert vor allem die PHW-Gruppe Wiesenhof. Der Betrieb war in der Vergangenheit bereits mehrfach auffällig geworden. Der Hofbesitzer bestreitet die Vorwürfe und lehnte es ab, sich die aktuellen Filmaufnahmen anzusehen. Die PHW-Gruppe gab nach Sichtung des Filmmaterials an, das Vertragsverhältnis mit dem Betrieb gekündigt zu haben.

Schon vor zwei Jahren gingen mehrere Berichte über die besonders tierquälerische Geflügelhaltung des Großkonzerns und seiner Lieferanten durch die Medien. Wiesenhof-Konzernchef Wesjohann gelobte vollmundig Besserung und versprach strengere Kontrollen. Doch es hat sich, wie das aktuelle Filmmaterial zeigt, nichts geändert.

Jetzt ist der Verbraucher gefragt!

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz ruft zu einem Boykott aller Wiesenhof-Produkte auf. Wenn Herrn Wesjohann das Leiden der Tiere egal ist, dann hilft nur noch ein Boykott, denn seine Profite sind ihm bestimmt nicht egal.

FriedrichMuelln(Friedrich Mülln von der „Soko Tierschutz“ wurde von der Partei Mensch Umwelt Tierschutz auf dem Bundesparteitag im Herbst 2005 mit der MUT-Medaille ausgezeichnet.)