Unsinn Jagd

Jagdsteuer Landkreis Kassel durch Kreistagbeschluss von 15 auf 20 % angehoben

Am 05.12.2013 stimmte der Kreistag des Landkreises Kassel einer Erhöhung der Jagdsteuer von 15% auf 20% zu, vorausgegangen war ein gemeinsamer Antrag der Partei Mensch Umwelt Tierschutz und der Piraten Partei. Ablehnung fand der Antrag hauptsächlich im Lager der CDU und Freien Wähler mit dem Argument, man würde die heimischen Jäger durch das Anheben der Jagdsteuer verdrängen. Auch das Argument der notwendigen Hege konnte man öfters hören.

Was man in Nordhessen zum Teil unter dem Begriff der Hege versteht, hat eine gemeinsame revierübergreifende Jagd im Januar 2013 gezeigt, bei der unter anderem 71 Füchse geschossen wurden.

Revierübergreifende Jagden widersprechen dem hessischen Jagdgesetz, doch die Jäger sehen das anders: Zur Förderung der Hegegemeinschaft, sei man von Staatswegen dazu angehalten, solche Gemeinschaftsjagden auf Schwarzwild zu organisieren. Wie bereits erwähnt wurde aber nicht nur Schwarzwild geschossen, sondern auch Füchse. Das Ergebnis dieser organisierten und sogenannten Schwarzwildjagd: 7 Wildschweine, 8 Rehe, 3 Waschbären, 1 Elster und 71 Füchse!

Eine Anzeige wegen „Massentötung von Füchsen“ hat ein Rechtsanwalt aus dem bayrischen Neustadt im Auftrag der Tierschutzorganisation PETA und der Anti-Jagd-Allianz gestellt. Doch die Jägerschaft sieht dieser Anzeige gelassen entgegen, es sei alles rechtens gewesen. Unter den vielen Kritikern dieser Jagd ist auch die „Untere Jagdbehörde Kassel“, die deutlich zu verstehen gab, dass man auf diese Jagd nicht stolz sein könne.

Der Link zur Berichterstattung des HR Fernsehens (hier).

Jedoch sorgen nicht nur die heimischen Jäger in Nordhessen für Schlagzeilen, auch die Gemeinschaftsjagden, die über die Landeseinrichtung „Hessen Forst“ in Nordhessen angeboten werden.

Laut der Aussage des Bürgermeisters Edgar Paul (selbst leidenschaftlicher Jäger) der Gemeinde Niestes fordert sogar der „Hessen Forst“ dazu auf, dass kein Mensch den Wald betreten soll. Bei den obengenannten Gemeinschaftsjagden, an denen auch Jäger aus den Niederlanden und Dänemark teilnehmen, geht es sogar mit LKWs und Geländewagen in den Wald, es wird auf alles geschossen, was sich bewegt. Viele geschossene Tiere können nicht mehr verwertet werden, weil sie von einem Kugelhagel regelrecht durchsiebt wurden.

Manfred Eckhard, Sachbearbeiter beim „Hessen Forst“, sieht das natürlich ganz anders: „Wir legen sehr großen Wert auf die tierschutzgerechte Jagdausübung. Die Jagdgäste werden gebeten, mindestens einmal im Jahr mit hochwildtauglichem Kaliber zu üben!“ Manfred Eckard weiß, dass diese Jagden nicht nur Freunde haben und fügte lächelnd hinzu: „Die größten Gegner sind meist die, die nicht eingeladen werden.“

Der „Hessen Forst“ generierte im Jahr 2013 mit diesen Gemeinschaftsjagden ca. 5,5 Millionen Euro. Link zur Homepage „Hessen Forst“:(hier).

Links zur Quellenangabe:
http://etmcms.de/mb-ks/2013/08/19/massenjagden-aergern-heimische-jaeger-masslos/
http://www.hna.de/lokales/baunatal/tierschuetzer-piraten-stuetzen-3257811.html
http://www.hna.de/lokales/hofgeismar/tierschuetzer-zeigen-hofgeismarer-jaeger-2770520.html

Helmut Spohr (Beisitzer im Bundesvorstand, Kreistagabgeordneter im Landkreis Kassel)