„Tiere denken – Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen“

Der deutsche Philosoph und Autor Richard David Precht war anlässlich seines neuen Buches „Tiere denken – Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen“ am 12.03. zu Gast in der schweizer Fernsehsendung Sternstunde Philosophie. Darin skizziert er die historische Entwicklung des Mensch-Tier-Verhältnisses, angefangen von der Verehrung von Tieren in religiösen Mythen bis hin zur anthropozentrisch geprägten Moderne, die durch die Ambivalenz der Grausamkeit gegenüber Tieren in der Massentierhaltung bei gleichzeitig zunehmender Sensibilisierung gekennzeichnet ist.

Weiterhin gibt Precht einen kurzen ideengeschichtlichen Überblick des Tierrechtsdenkens und weist auf Probleme innerhalb der Tierrechtsdebatte hin. So sei diese bisher zu rational geführt wurden und es ginge vielmehr darum, Menschen für das Thema der Tierrechte zu sensibilisieren, sie bei ihren Gefühlen und Intuitionen abzuholen.

Deshalb plädiert Precht für eine Ethik des Nichtwissens: Wir können nicht einfach nach rationalen Kriterien wie die Fähigkeit sich selbst und der Welt bewusst zu sein, empfindungsfähig zu sein oder Subjekt-eines-Lebens zu sein manchen Tieren Rechte zusprechen und anderen nicht, sondern sollten beim Umgang mit Tieren vielmehr unsere eigenen Intuitionen befragen.

Precht ist sich auch bewusst, dass dies nicht von allein geschieht. Deshalb wägt er verschiedene Möglichkeiten von Konsequenzen der Sensibilisierung eines neuen Mensch-Tier-Verhältnisses ab, etwa von Zoos als Begegnungsstätten von Mensch und Tier, Schlachthofbesichtigungen von Schulklassen oder künstlich produziertes In-Vitro Fleisch, welches zugleich ein Lösungsangebot für die mit der Fleischproduktion verbundene ökologische und humanitäre Katastrophe ist.

Philosophisches Gespräch mit Precht in der Sternstunde hier ansehen.