Japan: Was kümmern uns Gerichtsurteile?

Die ungeheure Dreistigkeit der japanischen Walfänger

Im März dieses Jahres erging ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag an Japan, die Jagd auf Wale im Südpolarmeer umgehend einzustellen; das bisherige Forschungsprogramm habe keinem wissenschaftlichen Zweck gedient.

Die Vorgeschichte: Jahrelang wurde unter dem Deckmantel, der Küstenwalfang auf der Insel Hokkaido sei ein Forschungsprojekt und diene wissenschaftlichen Zwecken (die Argumentations-Keule „Wissenschaft“ macht ja so gut wie alles möglich,,,), ein rücksichtsloses Abschlachten u. a. von Zwergwalen betrieben.

Dem wurde nun durch das o.g. Urteil ein Ende gesetzt.

Vermeintlich. Denn vor wenigen Tagen setzte sich eine Flotte von vier Schiffen in Richtung Küste in Bewegung, mit dem Ziel, bis Oktober bis zu 51 Zwergwale in gewohnter Weise zu töten. „Wissenschaftliche“ Begründung: Durch Untersuchungen des Mageninneren der Meeressäuger solle der Einfluss der Wale auf die Küstenfischerei untersucht werden. Das Fleisch der Wale werde zum Verzehr verkauft.

So wird – nun sogar unter frecher Missachtung des wegweisenden Den Haager Urteils – auch dieser Teil der jährlichen Wal-Jagd im Pazifik weitergehen. Und damit nicht genug: Für das Jahr 2015 plant Japan, auch in der Antarktis wieder Zwergwale zu jagen.

Wie kann einem solch rücksichtslosen Treiben in einem Land, das sich – man denke auch an Fukushima – jeglichen zivilisatorischen Regeln entzieht, ein Ende bereitet werden? Wer eine Idee hat, der soll es sagen.