Auf der Flucht

Captain Watson hat das Vertrauen in die deutsche Rechtsprechung verloren

Die Mitglieder der Partei Mensch Umwelt Tierschutz sind empört darüber, was einem der letzten Helden unserer Zeit in diesem unserem Land angetan wurde! Es reicht nicht, dass sich Deutschland als einziges Land über die Interpol- Empfehlung hinweggesetzt hat – Interpol hob den internationalen Haftbefehl gegen Paul Watson als unzweifelhaft politisch motiviert auf – und „unseren Captain“ am 13. Mai 2012 bei seiner Einreise auf dem Frankfurter Flughafen festgenommen hat.

Paul Watson harrte geschlagene 70 Tage voller Vertrauen in unser Land und seine Rechtsprechung aus und erfüllte die gerichtliche Auflagen, sich zwei Mal täglich in Frankfurt bei der Polizeibehörde zu melden, nachdem er 250 000 Euro Kaution gestellt hatte und wenigstens nicht mehr im Gefängnis sitzen musste. Durch diese Auflagen war er in seinem Aktionsradius massiv eingeschränkt und konnte nur unter größtem Aufwand dringend notwendige Öffentlichkeitsarbeit betreiben.

Es gab viel zu wenige Berichte über die ungeheuerliche Verhaftung und die beschämende Vorgehensweise Deutschlands. Kaum eine große Zeitung und noch weniger TV-Sender berichteten über den Fall, selbst als Pamela Anderson zur Unterstützung Pauls nach Deutschland einflog und in Frankfurter Palmengarten eine Pressekonferenz abhielt.

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz ist stolz, dass sie diesen Helden noch am 29. Bundesparteitag am 23. Juni in Frankfurt mit ihrer MUT- Medaille auszeichnen konnte, die Paul Watson persönlich in einem feierlichen Akt in Empfang nahm.

Mit der Flucht Pauls wird die psychische Gewalt offenbar, die Deutschland diesem Ehrenmann angetan hat! Laut Paul Watson ist in Costa Rica ein Kopfgeld in Höhe von 25 000 US-Dollar auf ihn ausgesetzt. Daneben dürfte sicher sein, dass ihn dort kein fairer Prozess erwartet und er mit einer langjährigen Haftstrafe rechnen muss. Nach einer glaubwürdigen Quelle, so die Anwälte von Watson, besteht nun Grund zu der Annahme, dass die japanische Regierung seine Auslieferung nach Japan beantragen wolle, sobald er in Costa Rica festgenommen worden sei. In Japan müsste er sich dann wegen der Behinderung des illegalen Walfangs im antarktischen Walschutzgebiet vor Gericht verantworten.

Das Oberlandesgericht Frankfurt stellte in eine Verlautbarung fest, Paul Watson habe das in ihn gesetzte Vertrauen missbraucht! Aber haben nicht Deutschland und seine Justiz das Vertrauen seiner Bürger/innen und der Welt mit der Festnahme von Paul Watson missbraucht – trotz weltweiter Proteste, Demonstrationen, Petitionen für seine Freilassung – und nicht zuletzt unserem eindringlichen Bundesparteitagsantrag auf Freilassung an das Justizministerium, das – wie zu erwarten war – nicht einmal beantwortet wurde?

Die Passivität diente offenbar nur „Absprachen“, um die bilateralen Auslieferungsverträge mit Costa Rica nicht zu gefährden und den Interessen der Wirtschaftsgroßmacht Japan nachzukommen.

Die Festnahme Paul Watsons ist eine Schande für Deutschland, die kaum wieder gutgemacht werden kann – außer, durch ein sofortiges Zurückziehen des Haftbefehls, den Deutschland nun gestellt hat!

Die Partei Mensch Umwelt Tierschutz steht seit Jahren und nun umso mehr auf Paul Watsons Seite. Unsere Mitglieder wünschen ihm für seinen ehrenhaften, selbstlosen Kampf um die Ozeane und ihre Bewohner alles, alles Gute!

Bettina Jung / Landesvorsitzende der Partei Mensch Umwelt Tierschutz Hamburg