Jugendarbeitslosigkeit steigt weltweit

Fatale Folgen…

Arbeitslosigkeit kann jeden treffen. Wer schon einmal arbeitslos war, kann ein Lied davon singen, wie es sich anfühlt, am Rande der Gesellschaft zu stehen, und mit welchen alltäglichen Herausforderungen man zu kämpfen hat.

Derzeit sind vor allem Jugendliche in den Euro-Krisenländern wie Griechenland und Portugal von der steigenden Arbeitslosigkeit betroffen. Laut Angaben der Vereinten Nationen nimmt die Jugendarbeitslosigkeit weltweit zu – allerdings nicht überall so dramatisch wie in oben genannten Ländern.

Wie das Statistische Amt (Elstat) in Piräus in diesem Monat mitteilte, sind in Griechenland 64 Prozent der jungen Menschen unter 24 Jahren erwerbslos; mit anderen Worten – nur etwa jeder dritte Jugendliche hat eine Arbeitsstelle. Auch in Portugal waren von Januar bis März 2013 rund 42 Prozent der unter 24-Jährigen arbeitslos gemeldet.

Laut einem gerade veröffentlichen Bericht der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) liegt die Jugendarbeitslosigkeit 2013 weltweit bei durchschnittlich 12,6 Prozent nach 12,4 Prozent im Vorjahr. 73,4 Millionen der 15- bis 24-Jährigen sind demnach 2013 arbeitslos. Verglichen mit Griechenland und Portugal steht Deutschland noch „gut“ da. Bei uns liegt die Jugendarbeitslosigkeit unter 10 Prozent.

Trotzdem darf die deutsche Regierung das Problem der zunehmenden Jugendarbeitslosigkeit in den Krisenländern Europas nicht auf die leichte Schulter nehmen und durch restriktive Forderungen nach Schuldenabbau in diesen Ländern sogar noch vergrößern.

Die zunehmende Zahl von Jugendlichen, die ohne Einkommen und Zukunftsperspektiven sind, birgt einen immensen sozialen Zündstoff. Abgesehen von Massendemonstrationen mit bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Demonstranten, besteht die Gefahr, dass sich die arbeitslose Jugend rechtspopulistischen Parteien zuwendet. Damit bedroht die Arbeitslosigkeit der jungen Menschen in Europa auch die Grundfeste unserer Demokratie! Und abgesehen davon, beschleunigt sie den wirtschaftlichen Niedergang der betroffenen Länder, denn wie soll der Binnenmarkt sich stabilisieren, wenn ein Großteil der Bevölkerung zunehmend verarmt.

Die wirtschaftliche Abwärtsspirale wird weitergehen, solange man den Weg des Sparens „um jeden Preis“ zum Abbau der Staatsschulden beibehält.