Schulreform - Landesvorsitzender bei Diskussionsrunde in Schule zu Ethik

Landesverband Baden-Württemberg in Hessen aktiv

Am 11.07.2014 war Matthias Ebner, erster Vorsitzender im Landesverband Baden-Württemberg und Beisitzer im Bundesvorstand, der Einladung der Albert-Schweitzer-Schule Kassel gefolgt und zu einer Diskussionsrunde mit Schüler/innen der Oberstufe und einem Vertreter des Bauernverbandes gekommen. Diese Diskussionsrunde hatte den Titel „Unser täglich Brot – und Fleisch?“ und verlief erwartungsgemäß einigermaßen kontrovers.

Freilich versuchte der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes von Kassel Undercover-Recherchen von Tierrechtler/innen als Dokumentationen von lediglich wenigen schwarzen Schafen darzustellen. Dass diese jedoch den alltäglichen Wahnsinn und die Regel darstellen, beweist allein die Vielzahl solcher Recherche-Aufnahmen. Dreisterweise behauptete er sogar, dass man als Verbraucher/in davon ausgehen könne, dass Produkte aus Deutschland, die man im Supermarkt kauft, die Verbraucher- und Tierschutzstandards, die man von Ihnen erwarte, zu 100 % erfüllen würden. Dass dies nicht so ist, beweisen die unzähligen Skandale.

Weiterhin lud er die Schüler/innen ein und meinte, es sei gar kein Problem, einmal eine Tierhaltungsanlage zu besichtigen. Dass es sich hierbei dann um eine Hühner- oder Schweinemastanlage handelt, die Hunderte bzw. Tausende Tiere beherbergt, was in Deutschland ja keine Seltenheit ist, wagen wir einmal zu bezweifeln.

Ebenfalls behauptete er, dass „keinem Ferkel in Deutschland die Hoden herausgerissen“ würden. Dass dies sehr wohl so ist, beweist etwa dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=4hJcO9ICGNc. Was er nicht bestritt und wie wir kritisierte, war der 40-millionenfache Mord an männlichen Küken mittels Vergasen oder Schreddern durch die Eierindustrie. Ebenso stimmen wir ihm zu, dass letztendlich die Verbraucher/innen bestimmen können, was produziert und verkauft wird. Jede/r Einzelne von uns bestimmt, ob und, falls ja, wie viel Tierleid man unterstützt und hat damit einen enormen Einfluss. Jeder einzelne Einkauf ist genauso eine Stimme für oder gegen Tierleid, Umweltzerstörung und Ausbeutung wie eine Stimme bei einer Wahl.

Im Nachgang dieser Diskussionsrunde haben wir bereits positives Feedback von den Schüler/innen bekommen und sind daher zuversichtlich, dass von diesen einige ihr Konsumverhalten künftig ändern werden.

Wenn ihr als Schüler/innen, Eltern oder Lehrer/innen ähnliche Veranstaltungen organisiert, freuen wir uns, wenn ihr uns ebenfalls zu einer Diskussion o. ä. einladet. Wir kommen immer gerne, denn die Jugend darüber aufzuklären, dass das, was ihnen von der Werbung oder dem Bauernverband erzählt wird, mit der Realität oftmals herzlich wenig zu tun hat, ist uns ein großes Anliegen. Sie bestimmen, wie Tiere in unserer Gesellschaft künftig behandelt werden.