Stellungnahme zum Gnadenhof Eifel

Das Veterinäramt des Kreises Ahrweiler hat im Oktober 2023 bei einer unangekündigten Kontrolle festgestellt, dass die Haltung von Hunden im Gnadenhof Eifel nicht dem Tierwohl entspricht: Die Hunde wirkten verwahrlost und einige wiesen Bisswunden auf. Deshalb wurde eine drastische Reduzierung des Hundebestandes angeordnet; allerdings kein vollständiges Hundehaltungsverbot. Diese Anordnung wurde inzwischen vom Oberverwaltungsgericht in Koblenz bestätigt.

Die Missstände auf dem Gnadenhof Eifel und die Umsetzung des Gerichtsbeschlusses werden öffentlich heiß diskutiert, wobei die Meinungsbildung sehr polarisierend verläuft. Unter anderem wurde kritisiert, dass ein Veterinäramt hier gegen Missstände auf einem Gnadenhof vorgehe, während das Amt bei größerem Tierleid in anderen Bereichen, etwa in der Schweinezucht, untätig bliebe. Diese Kritik an der Veterinärbehörde ist aus unserer Sicht natürlich berechtigt, aber was für Menschen gilt, soll auch für Tiere gelten: Wir dürfen nicht ein Leid gegen ein anderes Leid ausspielen.

Die Tierheime, welche die Hunde vom Gnadenhof Eifel aufgenommen haben, bestätigen nicht nur, was das Veterinäramt feststellte, sondern gehen sogar darüber hinaus: Den Tieren war keine medizinische Versorgung zuteil geworden, obwohl sie offensichtlich krank waren. Zudem war die Augen-, Ohren-, Fell- und Krallenpflege versäumt worden.

Wir möchten die guten Absichten der Gnadenhof-Betreiberin Frau Liane Olert nicht infrage stellen. Aber Frau Olert ist 67 Jahre alt und gesundheitlich angeschlagen. Es muss für eine einzelne Person eine enorme Belastung sein, solch einen Gnadenhof zu führen.

Eine Frage, die manche Tierschützer sich stellen, lautet: Warum war es nicht möglich, vor Ort zu helfen und die Hunde in ihrem Zuhause zu belassen? Dazu wären einerseits personelle und finanzielle Ressourcen nötig, die von der Politik hätten zur Verfügung gestellt werden müssen. Und es wäre natürlich die Kooperationsbereitschaft der Betreiberin unabdingbar gewesen.

Viele Menschen bringen Frau Olert Sympathie entgegen. Aber letztlich und endlich geht es nicht um Frau Olert, sondern um die Hunde, denen nicht ausreichend Aufmerksamkeit und Pflege zuteil wurde.