Flugblatt Rasselisten als PDF
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Thüringen schafft Rasseliste ab

Wir schließen uns den Ausführungen und dem Appell von Tasso e.V. an und freuen uns, dass nun ein weiteres Bundesland die umstrittene Rasseliste abschaffen wird. Mögen auch die verbliebenen 13 Bundesländer dem Beispiel Niedersachsen, Schleswig-Holstein und aktuell dem  Fall Thüringen folgen. Bis dahin müssen wir weiter Druck auf die Entscheidungsorgane ausüben.

O-Ton Tasso e.V.: „American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Co. gelten in Thüringen demnächst nicht mehr per se als gefährliche Hunde. Nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat in der vergangenen Woche auch der Landtag in Thüringen entschieden, die umstrittene Rasseliste abzuschaffen. Nach der Veröffentlichung der Änderung des „Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung vor Tiergefahren“ im Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt wird in Thüringen in Zukunft kein Hund mehr allein aufgrund seiner Rassezugehörigkeit als gefährlich gelten. Für TASSO ist das ein Grund zur Freude und eine weitere Bestätigung für die Forderung, Rasselisten deutschlandweit abzuschaffen. Denn in immerhin 13 deutschen Bundesländern werden nach wie vor zahlreiche Hunderassen völlig willkürlich und ohne wissenschaftliche Grundlage als gefährlich angesehen. TASSO appelliert daher an die verbliebenen deutschen Bundesländer dem Beispiel der drei Vorreiterländer zu folgen.

„Rasselisten haben in der Vergangenheit keinen effektiven Beitrag zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden geleistet. Dies belegen auch die zuletzt veröffentlichten Zahlen, denen zufolge von den 415 Beißvorfällen in Thüringen lediglich neun von den gelisteten Hunderassen verursacht wurden“, sagt Mike Ruckelshaus, Leiter Tierschutz Inland bei TASSO. „Die Einstufung eines Hundes als gefährlich aufgrund seiner Rassezugehörigkeit ist wissenschaftlich unhaltbar und unseriös.“

Eine bundesweit einheitliche Hundegesetzgebung ohne Rasselisten ist daher eine wichtige Forderung von TASSO. „Uns ist bewusst, dass die Hundegesetze und -verordnungen in den Bereich der Gefahrenabwehr fallen und somit Kompetenz der Länder sind. Dennoch ist der derzeitige Flickenteppich aus den unterschiedlichsten Regelwerken weder für den Bürger noch für Hundehalter nachvollziehbar und zielführend“, findet Mike Ruckelshaus.

Auch für die überfüllten Tierheime in Deutschland wäre die Abschaffung der Rasselisten eine Erleichterung. „Hunde der gelisteten Rassen, die in der Vergangenheit nahezu nicht vermittelbar und oft jahrelang im Tierheim untergebracht waren, erhalten dann wieder die Chance auf ein neues Zuhause“, weiß Mike Ruckelshaus. Das Beispiel aus Thüringen zeigt: Der beharrliche Widerstand und unermüdliche Einsatz gegen die Rasselisten lohnt sich.“